Abschied von Architekt Peter Kulka


Am 5. Februar ist der bekannte Architekt Peter Kulka verstorben. Die Stadt Dresden hat er in den letzten 30 Jahren auch zu seinem Wirkungsort gemacht und bleibend geprägt. Peter Kulka wurde 1937 in Dresden geboren, studierte in Berlin-Weißensee bei Selman Selmanagić. Anschließend war er Mitarbeiter von Hermann Henselmann in Ostberlin. 1965 floh er in den Westen der Stadt und war bis 1969 Mitarbeiter bei Hans Scharoun.

Sächsischer Landtag Dresden, Foto (c) Oliver Killig/ SLT

Als selbstständiger Architekt hatte er in der Partnerschaft Herzog, Köpke, Kulka, Töpper und Siepmann einen ersten großen Erfolg mit dem Entwurf für die Universität in Bielefeld. 1979 gründet er sein eigenes Büro in Köln, dem 1991 ein weiteres Büro in Dresden folgte.

Zweifelsohne gehörte Peter Kulka zu den einflussreichsten Architekten der Gegenwart in Deutschland. Einige seiner bekannten Bauwerke prägen heute das Stadtbild von Dresden: der Sächsische Landtag, der kleine überdachte Schlosshof, die neu gestalteten Räume des Hygienemuseums, sein Wohnhaus in der Friedrichstadt oder die Architektur der Centrum-Galerie an der Prager Straße, bei der überraschend und selbstbewusst die Gestaltungselemente des Vorgängerbaus in neuer Form aufgegriffen werden. Mit dem Sächsischen Landtag hat er den Arbeitsräumen einer jungen Demokratie mit einfühlsamer Genauigkeit eine Form gegeben. Unvollendet bleibt das große Projekt zur Erweiterung des Sächsischen Landtags. So übergibt er mit seinem Ableben seiner Stadtgesellschaft auch ein Stück Verantwortung für die Baukultur der Zukunft.

Zu seinen bekanntesten Bauten und Entwürfen zählen neben dem Sächsischen Landtag in Dresden (1991-1997) und der Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig (1994-1998), der Werner-Otto-Saal im Konzerthaus Berlin (2001-2003), Bosch Haus Heidehof, Stuttgart (2000-2004), das Residenzschloss Dresden (2004-2017) und der Landtag Brandenburg, Potsdam (2011-2014). Zuletzt plante er Erweiterungsbauten für den Sächsischen Landtag.

Kulka erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine Bauten, u. a. den Thüringer Staatspreis, BDA-Preis Sachsen, Deutscher Architekturpreis, Hugo-Häring-Preis und 2006 die Ehrendoktorwürde der TU Dresden. Er zählte 1996 zu den 30 Gründungsmitgliedern der Sächsischen Akademie der Künste.

„Peter Kulka war ein streitbarer Geist, immer klar und bestimmt. So habe ich ihn in vielen Wettbewerbs-Jurys erleben können. Und so ist auch sein architektonisches Werk: einfach, minimalistisch, leicht und klar. Eine wichtige kritische Stimme in der Architektenschaft ist verstummt, seine Werke bleiben uns.“ HG Merz, stellvertretender Direktor der Sektion Baukunst

Meldungen: Akademie der Künste, AdK Berlin und Landeshauptstadt Dresden

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