LE HAVRE (Finnland/Frankreich/BRD 2011)


Pandora Film Verleih         Spieldauer: 93 Min.         Kinostart:  08. September 2011

Ein Film von Aki Kaurismäki

Einprägsame Bilder präsentiert Regisseur Aki Kaurismäki mit seinem neuen Film “LE HAVRE”. Es gibt Menschen die aus einer inneren Ruhe heraus handeln, als wären sie berufen, sich für die Schwächsten in der Gesellschaft einzusetzen. Marcel Marx (André Wilms) ist so jemand. “Le Havre” erzählt mehr als nur den Sachverhalt, tiefe Fürsorge auch Fremden gegenüber sind mit der Mentalität fest verankert. Wohlwissend welche Bedeutung eine Hafenstadt am Meer für Flüchtlinge haben kann. Auch der böse Nachbar fehlt nicht, der gleich die Polizei ruft. Doch Inspektor Monet (Jean-Pierre Darroussin) scheint sich dem Wechselspiel zwischen Jäger und Gejagtem nach und nach unterzuordnen. Der Konsenz heißt: hilfst du mir, helf ich dir.

Pandora Film Verleih                           Spieldauer: 93 Minuten                     Kinostart:  08. September 2011

Ein Film von Aki Kaurismäki

Einprägsame Bilder präsentiert Regisseur Aki Kaurismäki mit seinem neuen Film “LE HAVRE”. Es gibt Menschen die aus einer inneren Ruhe heraus handeln, als wären sie berufen, sich für die Schwächsten in der Gesellschaft einzusetzen. Marcel Marx (André Wilms) ist so jemand. “Le Havre” erzählt mehr als nur den Sachverhalt, tiefe Fürsorge auch Fremden gegenüber sind mit der Mentalität fest verankert. Wohlwissend welche Bedeutung eine Hafenstadt am Meer für Flüchtlinge haben kann. Auch der böse Nachbar fehlt nicht, der gleich die Polizei ruft. Doch Inspektor Monet (Jean-Pierre Darroussin) scheint sich dem Wechselspiel zwischen Jäger und Gejagtem nach und nach unterzuordnen. Der Konsenz heißt: hilfst du mir, helf ich dir.

Zum Trailer:   LE HAVRE

Little Bob – Rock’n’Roll im Kino 
In Aki Kaurismäkis neuem Spielfilm LE HAVRE gibt Roberto Piazza aka Little Bob, ein Urgestein der französischen Rockszene eine geniale Konzerteinlage.

Little Bob startete seine Karriere Mitte der 60er Jahre im grauen und trostlosen Le Havre, dem französischen Pendant zu Liverpool: Öl-Terminals, Super-Tanker, Raffinerien, Lagerhäuser – der Nährboden für ehrlichen, kraftvollen, trockenen Rock’n’roll. Mit seiner eigenen Band Little Bob Story tourte er ab den 70er Jahren, als hänge das Schicksal der freien Welt davon ab und sie erspielten sich den Ruf einer erstklassigen Live- und Festivalband. Seit 11 Jahren existiert die Band Little Bob in einer neuen Besetzung. Ihr Rock ist auf der Suche nach den Wurzeln des Blues und man hört Bobs Wertschätzung von Sängern wie Little Richard, Howlin’ Wolf und Eric Burdon. Bobs sagenhafte Stimme, der unverwechselbare Look und seine unglaubliche Bühnenpräsenz machen ihn einmalig.

Zum Trailer:   Little Bob – Rock’n Roll Konzerteinlage im Kino

© Sputnik Oy/Pandora Film
Fotografiert von Marja-Leena Hukkanen

 

 

 

 

 

Marcel Marx (André Wilms), früher Autor und wohlbekannter Bohemian, hat sich vor längerer Zeit in sein frei gewähltes Exil, die Hafenstadt Le Havre, zurückgezogen. Hier geht erinzwischen der ehrenwerten, aber nicht sonderlich einträglichen Tätigkeit eines Schuhputzers nach. Der Traum vom literarischen Durchbruch ist längst begraben und trotzdem führter ein zufriedenes Leben mit seiner Frau Arletty (Kati Outinen). Doch plötzlich erkrankt Arletty schwer, gleichzeitig kreuzt das Schicksal seinen Weg in Gestalt des minderjährigen Flüchtlings Idrissa (Blondin Miguel) aus Afrika.

Und so ist Marcel gezwungen sich erneut gegen die menschliche Gleichgültigkeit zu erheben. Seine einzigen Waffen sind sein unerschütterlicher Optimismus und die ungebrochene Solidarität der Mitbewohner seines Quartiers. Mit ihrer Hilfe tritt er gegen den blindwütigen Machtapparat des Staates an, der die Schlinge um den Flüchtlingsjungen immer enger zieht. Es wird Zeit für Marcel, seine Schuhe zu polieren und die Zähne zu zeigen…

In Le Havre, den er nach längerer Abstinenz zum ersten Mal wieder außerhalb von Finnland drehte, wirkt Aki Kaurismäki erneut so kämpferisch wie in “Der Mann ohne Vergangenheit”,gleichzeitig aber auch so poetisch wie in seinem ebenfalls in Frankreich realisierten Film”Das Leben der Bohéme”.

 

Interview mit dem Regisseur

 

Woher stammt die Idee zu LE HAVRE? Wurden Sie beeinflusst durch die immer dramatischer werdende Flüchtlingssituation? Oder wollten Sie einfach mal wieder einen Film in Frankreich drehen?
Die Idee für den Film habe ich bereits seit einigenJahren, aber ich wusste lange Zeit nicht, wo ich ihndrehen soll. Eigentlich könnte die Geschichte überallspielen, in jedem europäischen Land. Nun ja, vielleicht nicht im Vatikanstaat. Oder vielleicht doch gerade dort. Die naheliegendsten Staaten wären sicherlich Griechenland, Italien und Spanien gewesen, tragen sie doch, gelinde gesagt, die Hauptlast dieses Problems. Wie auch immer, auf der Suche nach einer geeigneten Stadt fuhr ich die gesamte Küste von Genua bis Holland entlang und fand, was ich suchte, in Le Havre, der Stadt des Blues, Souls, und Rock ‘n’ Rolls.

 

Der Wahlspruch Frankreichs lautet »Liberté, Égalité, Fraternité« – » Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit«. Sieht so aus, als wäre für Sie nur noch die Brüderlichkeit übrig geblieben?
Nun, die anderen beiden waren meiner Meinung nach schon immer zu optimistisch. Aber Fraternité findet man überall, sogar in Frankreich.

 

Diese Brüderlichkeit unter den Bewohnern des Fischerviertels in Le Havre rettet den Jungen im Film, aber existiert sie auch im realen Leben?
Ich hoffe doch sehr. Wenn nicht, leben wir bereits in dieser Gesellschaft der Ameisen, die Ingmar Bergman prophezeite.

 

Ich habe das Gefühl, dass Sie umso mehr Zuversicht in die Menschheit haben, je zerstörerischer und gewalttätiger das Miteinander auf der Erde wird. Verwandeln Sie sich am Ende noch in einen hoffnungslosen Optimisten?
Ich bevorzugte schon immer die Version des Märchens, in der Rotkäppchen den bösen Wolf frisst. Im wirklichen Leben ziehe ich allerdings selbst Wölfe den blassen Männern der Wall Street vor.

 

Mit LE HAVRE vergrößern Sie ihre Schauspielfamilie, zum Beispiel um Jean-Pierre Darroussin. Trotzdem bekommt man das Gefühl, dass er schon immerdazu gehört.
Nun, er war eigentlich auch immer schon da, aberer durfte nie spielen. Nur das Studio aufräumen,saubermachen, solche Dinge eben.

 

War es eine Herausforderung, mit französischenSchauspielern zu inszenieren?
Es war ein Privileg.Genau wie in DAS LEBEN DER BOHEME scheint eshier, dass Sie das Frankreich der 50er Jahre suchen.

 

Haben Sie Sehnsucht nach dieser Zeit?
Ich bin einfach etwas langsam. Moderne Architektur tut meinen Augen weh. Allerdings fangen die 70er so langsam an, stilvoll auszusehen, zumindest hier und da. Zum Glück gibt es immer ein Gestern.

 

Das gleiche Gefühl bekommt man, wenn man Ihrefilmischen Vorbilder betrachtet: Bresson, Becker, Melville, Tati, René Clair, Marcel Carené. Von jedemder genannten findet sich etwas wieder in LE HAVRE.
Das hoffe ich doch sehr, denn von mir selbst kommt ja fast nichts … Ich habe einige Filme von Marcel Carné sehr genau studiert, konnte aber nicht viel stehlen, ohne von einem semi-realistischen Märchen in ein ernstes Melodram zu springen.

 

Für die französische Kultur steht auch der Sänger Little Bob, der im Film auftritt. Ist er eine wirkliche musikalische Empfehlung Ihrerseits?
Le Havre ist das Memphis, Tennessee, Frankreichsund Little Bob a.k.a. Roberto Piazza ist der Elvis dieses Königsreichs, zumindest solange Johnny Hallydayin Paris bleibt. Und selbst wenn nicht wäre es ein hübscher Kampf.

 

Ist Ihnen mit LE HAVRE der Film gelungen, den Sie im Kopf hatten?
So ziemlich, hoffe ich…

 

Trafen Sie mit Immigranten zusammen, um das Buchzu schreiben?
Nein, aber zu anderen Gelegenheiten selbstverständlich.

 

Um die Immigration zu symbolisieren, setzen Sie auf einen Jungen aus Afrika. Ist diese Jugend ein Zeichen für die Hoffnung?
In meinen Filmen gibt es keine Symbole, aber im Allgemeinen vertraue ich Jugendlichen mehr als alten Typen wie mir. Was jedoch auch nicht viel bedeutet. Zumindest habe ich vollstes Vertrauen in Blondin Miguel, der den Jungen spielt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Darsteller

 

Marcel Marx
André Wilms

 

Arletty
Kati Outinen

 

Monet
Jean-Pierre Darroussin

 

Idrissa
Blondin Miguel

 

Claire
Elina Salo

 

Yvette
Evelyne Didi

Chang
Quoc-Dung Nguyen

 

Laika
Laika

 

Lebensmittelhändler
François Monnié

 

Little Bob
Roberto Piazza

 

Doctor Becker
Pierre Étaix

 

Denunziant
Jean-Pierre Léaud

 

Stab

 

Buch, Regie & Produktion
Aki Kaurismäki

 

Regieassistenz & Casting
Gilles Charmant

 

Kamera
Timo Salminen

 

Oberbeleuchter
Olli Varja

 

Sound
Tero Malmberg

 

Ausstattung
Wouter Zoon

 

Kostüme
Fred Cambier

 

Make-Up
Valére Théry-Hamel

 

Schnitt
Timo Linnasalo

 

 

Aufnahmeleitung
Claire Langmann

 

Production Managers
Rémi Pradinas
Mark Lwoff

 

Line Producers
Stéphane Parthenay
Hanna Hemilä

 

Ausführende Produzenten
Fabienne Vonier
Reinhard Brundig

 

Produktion
Sputnik

Pyramide Productions
Pandora Film

 

In Koproduktion mit
Arte France Cinéma
ZDF/Arte

Mit Unterstützung von The Finnish Film Foundation Canal + Nordisk Film & TV Fond Le Centre National du Cinéma et de l’Image Animée Yle Coproductions Cinécinéma Arte France La Région Haute-Normandie Verleih gefördert von der Filmstiftung Nordrhein Westfalen und dem Media Programm der Europäischen Union

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