Elbphilharmonie feierlich eröffnet


Am 11. und 12. Januar 2017 wird die Elbphilharmonie Hamburg feierlich eröffnet. Im Rahmen eines Festakts sprachen am Abend des 11. Januar Bundespräsident Joachim Gauck, Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz, Jacques Herzog vom Architekturbüro Herzog & de Meuron und Generalintendant Christoph Lieben-Seutter. Anschließend spielt das NDR Elbphilharmonie Orchester, das Residenzorchester in der Elbphilharmonie, unter der Leitung von Thomas Hengelbrock gemeinsam mit namhaften Gastsolisten das erste Konzert im Großen Saal.

Dirigent Thomas Hengelbrock © Michael Zapf

In dem Programm unter dem Titel »Zum Raum wird hier die Zeit« war die Uraufführung eines eigens für diesen Anlass komponierten Auftragswerks von Wolfgang Rihm zu hören. Am Abend des 12. Januar wird dieses Konzert wiederholt. Beide Konzerte werden von einer einzigartigen Lichtinszenierung an der Fassade der Elbphilharmonie begleitet. Am späten Nachmittag des 12. Januar wurde zudem der Kleine Saal eingeweiht. Das Ensemble Resonanz, Ensemble in Residence im Kleinen Saal der Elbphilharmonie, hat diesen Eröffnungsabend mit »unknown space« überschrieben. Dabei wird unter der Leitung von Emilio Pomàrico unter anderem ein Auftragswerk des österreichischen Komponisten Georg Friedrich Haas uraufgeführt.

Die überwältigende Architektur der Elbphilharmonie hat in den vergangenen acht Wochen seit der Eröffnung des Hauses bereits über eine halbe Million Besucherinnen und Besucher begeistert. Die Plaza unterstreicht als frei zugängliche Aussichtsplattform in 37 Meter Höhe den Charakter der Elbphilharmonie als »Haus für alle«.

Auch das Interesse am musikalischen Programm der Elbphilharmonie ist riesig. Für die Veranstaltungen im Eröffnungshalbjahr standen knapp 500.000 Karten zur Verfügung, die bereits seit Wochen vergriffen sind. Das gilt auch für das mit 1.500 Veranstaltungen sehr groß angelegte musikpädagogische Angebot in der Elbphilharmonie.

Festakt / Großer Saal © Michael Zapf

An den Eröffnungskonzerten im Großen und im Kleinen Saal nehmen insgesamt über 4.500 Gäste aus dem In- und Ausland teil. Darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und zahlreiche weitere hochrangige Gäste aus Politik und Kultur sowie 1.000 Besucher, die Karten für dieses Ereignis gewonnen haben. Rund 220.000 Teilnehmer aus 73 Ländern hatten sich an dieser Verlosung beteiligt. An beiden Eröffnungsabenden wird die Musik auch außerhalb des Gebäudes durch eine Lichtinszenierung zu erleben sein. Der historische Kaispeicher, die gläserne Fassade und die Plaza werden zur Leinwand eines spektakulären Licht- und Farbenspiels. Die Musik, die im Großen Saal erklingt, wird in Echtzeit in Farben und Formen übersetzt, die auf das Gebäude projiziert werden und die Elbphilharmonie in ihrer einzigartigen Architektur erstrahlen lassen.

Im Großen Saal spielte das NDR Elbphilharmonie Orchester unter seinem Chefdirigenten Thomas Hengelbrock mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks und namhaften Gastsolisten wie Philippe Jaroussky (Countertenor), Hanna-Elisabeth Müller (Sopran), Wiebke Lehmkuhl (Mezzosopran), Pavol Breslik (Tenor) und Bryn Terfel (Bassbariton).

Pausenapplaus / Eröffnungskonzert © Michael Zapf

Während des Konzertes wurde die Fassade der Elbphilharmonie selbst zur Leinwand einer einzigartigen Lichtinszenierung. Die Musik, die im Großen Saal erklang, wurde in Echtzeit in Farben und Formen übersetzt und auf das Gebäude projiziert. Bestaunt von Tausenden von Zuschauern, erstrahlte die Elbphilharmonie als neues Wahrzeichen vor der eindrucksvollen Kulisse aus Stadt und Hafen.

Die ersten nationalen wie internationalen Reaktionen auf das neue Herz der Musik- und Kulturstadt Hamburg zeigen: Hamburg bekommt mit dem Konzerthaus ein neues Wahrzeichen, das künstlerische Exzellenz mit maximaler Offenheit vereint. Es steht exemplarisch für die Zukunftszuversicht der Freien und Hansestadt Hamburg. Der vom Architekturbüro Herzog & de Meuron unter Mitwirkung des japanischen Akustikers Yasuhisa Toyota entwickelte Große Saal soll aufgrund seiner klanglichen Eigenschaften und seiner unvergleichlichen Gestalt zu einem der besten Konzertsäle der Welt werden.

2001 entstand im Büro der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron die erste Skizze für das Konzerthaus mit den wellenförmigen Linien auf dem Speichersockel. 2003 bekam die Öffentlichkeit in Hamburg erstmals ein Bild von den weiterentwickelten Plänen – und war begeistert. 2007 entschied sich die Bürgerschaft der Stadt zum Bau, mit dem im April 2007 begonnen wurde. Nach zahlreichen Problemen in der Anfangsphase einigte sich die Stadt Hamburg mit dem Baukonzern Hochtief Ende 2012 auf eine komplette Neuordnung des Projektes. Seither ging es wie verabredet voran. Am 31. Oktober 2016 übergab Hochtief die fertige Elbphilharmonie an die Stadt.

Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz: »Mit dem ersten Konzert im Großen Saal beginnt das Herz der Elbphilharmonie zu schlagen. Hamburg setzt mit der Elbphilharmonie ein unübersehbares Zeichen für die große Bedeutung, die Kunst und Kultur in einer freien Gesellschaft zukommt. Der Bau der Elbphilharmonie ist auch eine Einladung an die Welt, nach Hamburg zu kommen, dieses außergewöhnliche Haus zu besuchen und die Kraft der Musik zu erleben.«

»Ich freue mich sehr auf die Eröffnungskonzerte und das anschließende Eröffnungsfestival, bei dem wir in kompakter Form einige der leuchtstarken Facetten unseres Konzertprogramms im Großen und auch im Kleinen Saals zeigen wollen«, sagt Generalintendant Christoph Lieben-Seutter. »Und geradezu unbändig freue ich mich auf die Zukunft in diesem Haus und auch in der Laeiszhalle. Die Welt kann Hamburg um diese beiden tollen Konzertsäle durchaus ein bisschen beneiden.«

Joachim Knuth, NDR Programmdirektor Hörfunk: »Die Residenz unseres Orchesters in der Elbphilharmonie ist von großer kultureller Bedeutung weit über Norddeutschlands Grenzen hinaus. Allein bis Mitte 2017 plant das NDR Elbphilharmonie Orchester 70 Konzerte, in denen wir die ganze Bandbreite von Konzertangeboten ausschöpfen wollen. Der Norddeutsche Rundfunk und sein Orchester fühlen sich durch die Residenz geehrt und herausgefordert; unsere Musikerinnen und Musiker sind in hohem Maße motiviert.«

Tobias Rempe, Geschäftsführer Ensemble Resonanz: »Mit der Residenz an der Elbphilharmonie wartet eine großartige Aufgabe auf das Ensemble Resonanz, die unsere Musiker nach Jahren der Vorfreude in höchstem Maße in Spannung versetzt. Das Ensemble will den wunderbaren Kammermusiksaal mit kontrastreichen Programmen zu einem Ort neuer musikalischer Erfahrungen und der Resonanz mit dem Publikum machen. Zwei so unterschiedliche Spielorte wie den eigenen resonanzraum im Bunker St. Pauli und die Elbphilharmonie in einer Stadt bespielen zu dürfen, wird viel kreative Energie bei den Musikern freisetzen und zeigt, was in Hamburg möglich ist. Das ist eine Riesenchance für uns.«

Meldung: HamburgMusik gGmbH, Elbphilharmonie und Laeiszhalle Betriebsgesellschaft

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