Theodor-W.-Adorno Preis 2018 der Stadt Frankfurt An Filmemacherin und Regisseurin Margarethe von Trotta verliehen


In einem feierlichen Festakt wurde am Dienstag, 11. September, in der Paulskirche der alle drei Jahre vergebene Theodor-W.-Adorno-Preis an die Filmemacherin und Regisseurin Margarethe von Trotta verliehen. Erst zum zweiten Mal wird damit eine Frau mit dem Adorno-Preis der Stadt Frankfurt ausgezeichnet. Nach einer Begrüßung durch Stadträtin und Kulturdezernentin Ina Hartwig hielt der Film- und Fernsehproduzent Günter Rohrbach, von 2003 bis 2010 Präsident der Deutschen Filmakademie, die Laudatio. Zahlreiche Gäste wohnten der Verleihung bei.

Kulturdezernentin Ina Hartwig begrüßt die Wahl von Margarethe von Trotta ausdrücklich: „In Zeiten, in denen das demokratische Fundament unserer Gesellschaft dringlicher denn je verteidigt werden muss, ist die Auszeichnung einer dezidiert gesellschaftspolitischen Regisseurin wie Margarethe von Trotta ein wichtiges Signal. Mit ihren großartigen Filmen etwa über Rosa Luxemburg und Hannah Arendt hat sie sich als eine herausragende Künstlerin erwiesen, die ein breites Publikum mit mutigen Denkerinnen im Geiste der Aufklärung, Humanität und Emanzipation vertraut gemacht hat.“

Der mit 50.000 Euro dotierte Preis wird alle drei Jahre von der Stadt Frankfurt zum Gedenken an den Philosophen Theodor W. Adorno vergeben und dient der Förderung und Anerkennung hervorragender Leistungen in den Bereichen Philosophie, Musik, Theater und Film. Adorno wirkte viele Jahre an der Universität Frankfurt sopie dem Institut für Sozialforschung und war einer der namhaftesten Vertreter der Frankfurter Schule. Seine Schriften, darunter „Minima Moralia. Reflexionen aus dem beschädigten Leben“, „Negative Dialektik“ und die gemeinsam mit Max Horkheimer im Exil verfasste „Dialektik der Aufklärung“, zählen zu den einflussreichsten philosophischen und kulturtheoretischen Werken des 20. Jahrhunderts.

Dem Kuratorium des Theodor-W.-Adorno-Preises 2018 gehören neben den ständigen Mitgliedern laut Satzung in diesem Jahr Prof. Petra Gehring (Technische Universität Darmstadt), Prof. Martin Saar (Goethe-Universität Frankfurt), Christian Thomas (Feuilletonleiter der Frankfurter Rundschau) und der Schriftsteller und Buchpreisträger Frank Witzel an. Vorherige Preisträger waren Georges Didi-Huberman (2015), Judith Butler (2012) und Alexander Kluge (2009). Der erste Preisträger war im Jahr 1977 der Soziologe Norbert Elias. Erstmals wurde 1995 mit Jean-Luc Godard ein Filmemacher ausgezeichnet.

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