Goldkammer Frankfurt: Ein neues modernes Museum in der Mainmetropole


Als kunst- und kulturhistorisches Museum möchte die Goldkammer Frankfurt Neugierige und Kunstbegeisterte sowie insbesondere Kinder und Jugendliche informieren und zum Staunen bringen. Einzigartige und wertvolle Ausstellungsstücke erzählen die Geschichte des faszinierenden Elements – von seiner Entstehung im All, über seine Bedeutung als Statussymbol verschiedener Kulturen, bis hin zu seiner Verwendung als Tausch- und Zahlungsmittel. Die Ausstellung wird ergänzt durch zahlreiche Videos und Animationen rund um die Exponate, die zu einer spannenden Entdeckungsreise durch die kleinen Schatzräume einladen. Geleitet wird das neue Museum von Direktorin Dr. Nadja Tomoum. Die Kultur- und Museumsexpertin konzipierte unter anderem große Kulturerhalt- und Ausstellungsprojekte im Koptischen Museum sowie im Nationalmuseum in Kairo. Dabei leitete sie sowohl nationale als auch internationale Teams und kooperierte regelmäßig mit dem Auswärtigen Amt, dem Zentrum für internationale Migration und Entwicklung sowie deutschen Kulturinstitutionen.

Gold in vielen Facetten entdecken „Gold fasziniert und begleitet die Menschen schon seit Jahrtausenden. Dass es einerseits sehr selten und andererseits sehr begehrt ist, führte dazu, dass nur wenige goldene Kunstgegenstände die Geschichte überdauerten. Immer wieder wurden Goldartefakte eingeschmolzen und wiederverwertet“, erklärt Museumsdirektorin Dr. Nadja Tomoum. „Die Exponate der Goldkammer haben den Stürmen der Zeit getrotzt. Sie sind eine Hommage an die Fähigkeiten der Menschheit, aus diesem einzigartigen Material schöne Kunstwerke zu schaffen.“ Für die Sichtung und Strukturierung der Sammlung konnte Prof. Dr. Reinhold Baumstark gewonnen werden. Der ehemalige Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlung sowie des Bayerischen Nationalmuseums hat mit seinen Ideen maßgeblich zur Konzeption und Verwirklichung des Museums Goldkammer Frankfurt beigetragen.

Den angemessenen architektonischen Rahmen für die seltenen Exponate schuf der renommierte Museums-Spezialist HG Merz. Mitten im Herzen Frankfurts entwarf der Architekt auf nur 480 Quadratmetern eine Raumfolge von Stollen und Kammern, in denen 500 Goldartefakte in einer besonderen Lichtatmosphäre aufwendig inszeniert werden. Das digitale Museumskonzept erleben Begleitet wird die Entdeckungsreise durch zahlreiche animierte Schautafeln und Videos, die spannende Einblicke in den kulturhistorischen Kontext der Ausstellungsstücke gewähren. Kinder erwartet in den unterirdischen Räumen eine besonders unterhaltsame Führung: Entlang einer Goldader auf dem Boden können sie an zahlreichen digitalen Stationen die Geheimnisse des Museumsmaskottchens Aguila lüften und werden über Märchen an ausgewählte Exponate heranführt. Ganz nebenbei lernen sie dabei erstaunliche und wissenswerte Fakten rund um das Edelmetall. In besonderer Atmosphäre verweilen.

Die Räume der denkmalgeschützten Stadtvilla sind nur wenige Minuten von der Alten Oper entfernt und bieten neben der einzigartigen Ausstellung auch einen Platz zum Verweilen in besonderer Atmosphäre. Das Aureus Café, Tagesbar und Restaurant mit Außenterrasse lädt Ausstellungsbesucher und Passanten zum Verweilen ein: Hier sorgt sich der bekannte Küchenchef Christian Senff unter dem Dach des Museums um seine Gäste. Die letzte und größte Kammer mit ihren raumgreifenden LED-Wänden sowie der Inszenierung von 300 Goldbarren der Sammlung Rothschild bietet außerdem einen Ort für exklusive Events in eindrucksvollem Ambiente. Sie kann sowohl für geschäftliche als auch für private Anlässe gebucht werden.

Spektakuläre Museumsarchitektur unter Tage

Mitten im eng bebauten Frankfurter Westend war die größte architektonische Herausforderung, das faszinierende Element Gold in seinen vielen Facetten auf einem extrem begrenzten Raum zu inszenieren. Mit HG Merz setzte sich im Architekturwettbewerb einer der weltweit renommiertesten Museums- und Ausstellungsspezialisten durch. Er entwarf eine spektakuläre, unterirdische Raumfolge von Kammern, die von vier Naturmaterialien dominiert wird: Stampflehm, Bronze, Marmor und Stein. Ebenso beeindruckend sind das innovative Ausstellungskonzept sowie die raffinierte Lichtführung, die die Exponate unaufdringlich aber nachdrücklich inszeniert.

Architektur bildet den Rahmen für 500 Exponate

Die Goldkammer Frankfurt stellt architektonisch in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit unter den Museumsbauten in Europa dar. Denn schon vor der Auswahl des Gebäudes stand fest, welche Exponate darin ausgestellt werden sollten. „In unserem Fall wurde das Museum eigens für die Exponate gebaut – quasi um diese herum. Das ist eher die Ausnahme, da in der Regel zuerst die Räumlichkeiten existieren“, erklärt Museumsdirektorin Dr. Nadja Tomoum. „Für die Inszenierung der Ausstellungstücke liegt darin aber eine tolle Möglichkeit. In der Goldkammer Frankfurt geht die Architektur bewusst auf die Anforderungen der Sammlung ein.“ Nachdem die Wahl auf das Gebäude einer Stadtvilla im Frankfurter Westend fiel, kam eine weitere bauliche Herausforderung hinzu: Die Ausstellungsräume sollten aufgrund der strengen Denkmalschutzvorgaben allesamt unterirdisch entstehen. Es galt daher, auf insgesamt nur 480 Quadratmetern einen passenden Architekturrahmen für 500 thematisch sehr unterschiedliche Exponate zu schaffen. In der Ausschreibung für dieses komplexe Projekt setzte sich das Architekturbüro merz merz durch, dessen Fokus seit über 30 Jahren auf der Ausstellungs- und Museumsgestaltung sowie dem Bauen im denkmalgeschützten Bestand liegt.

Unterirdische Kammern schaffen einmaliges Raumgefühl

Die baulichen Anforderungen verhalfen der Goldkammer Frankfurt schließlich zu einem einzigartigen Erscheinungsbild: So entstand für die Ausstellungsstücke eine raffinierte Abfolge von Stollen und Schatzkammern unter der Erdoberfläche. „Der Raum für das Museum war nicht verhandelbar. Daher haben wir viele kleine Ausstellungsräume geschaffen, die durch eine spezielle Lichtführung die Ausstellungsfläche insgesamt viel größer wirken lassen“, erklärt HG Merz, Gründer und Geschäftsführer des Architekturbüros merz merz. Jede Kammer wurde individuell auf die Exponate abgestimmt und unterscheidet sich in Größe und Form von den anderen. Inspirieren ließ sich HG Merz dabei von den Ägyptern: „Das Erscheinungsbild der Räume ist den Grabkammern in Pyramiden nachempfunden. Der asymmetrische Grundriss und die Intimität der unterirdischen Räume wirken geheimnisvoll und schaffen eine außergewöhnliche Atmosphäre, die gleichermaßen Spannung und Vertrautheit auslöst“, so HG Merz.

Naturmaterialien erzeugen Authentizität

Als Grundzutaten für die Gestaltung der unterirdischen Ausstellungsräume wählte der Architekt Naturstein, Marmor, Bronze und Stampflehm. „Das Material muss spürbar und authentisch sein“, erklärt HG Merz und erläutert weiter: „Während Naturstein und Bronze sehr wertige Rohstoffe sind, eignet sich Stampflehm aus gleich mehreren Gründen besonders für die Kammern: Ebenso wie Gold ist auch Lehm ein archaisches Material und bildet in seiner Wertigkeit einen direkten Kontrast zu dem Edelmetall.“ Darüber hinaus bietet Lehm auch einen ganz praktischen Vorteil: Da er Feuchtigkeit sowohl aufnehmen als auch abgeben kann, regulieren die Wände des Museums die Luftfeuchtigkeit in den Kammern auf natürliche Art und Weise.

Kontraste werden bewusst inszeniert

Im Zusammenspiel mit dem historischen Gebäude der Stadtvilla bilden die Ausstellungsräume einen spannenden Kontrast zwischen alt und neu sowie hell und dunkel: Mit dem Aufzug gelangen die Besucherinnen und Besucher vom Foyer der Stadtvilla in die Schatzkammern und tauchen ein in die Welt des Goldes. Der unterirdische Teil des Museums ist der Sammlung sowie dem Museumsshop vorbehalten. Der Kontrast zum oberen Stockwerk mit seinen außergewöhnlichen Marmorböden wird dabei ganz bewusst betont – auch Licht und Farben werden in den Kammern nur dezent eingesetzt. „Die Exponate im Museum sollen für sich alleine sprechen. HG Merz ist es gelungen, einen Rahmen zu schaffen, in dem unsere Ausstellungsstücke ihre volle Strahlkraft entfalten können. Die Architektur ist präsent, ohne von den Exponaten abzulenken“, erklärt Dr. Nadja Tomoum. Die oberirdischen Räumlichkeiten der zweigeschossigen Stadtvilla hingegen sind als Ort kulinarischer Genüsse gedacht. Dort lädt das Aureus Café, Tagesbar und Restaurant Museumsgäste und Passanten zum Verweilen ein.

Meldung: Goldkammer Frankfurt

www.goldkammer.de

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