MONA LISA AND THE BLOOD MOON Regie: Ana Lily Amirpour (USA) Fantasyabenteuer, welches in geschlossener Anstalt mit Zwangsjacke seinen unglücklichen Anfang nimmt


Kinostart ab 6. Okt. 2022: Als eine junge Frau mit übersinnlichen Fähigkeiten aus der Psychiatrie entkommt, versucht sie sich allein in New Orleans durchzuschlagen und gerät dabei schnell in Schwierigkeiten. Längst vergessen in einer Psychiatrie im Sumpfland von Louisiana erwacht die junge “Mona Lisa” in einer Blutmondnacht aus einer jahrelangen Lethargie. Dank ihrer mysteriösen Fähigkeit, den Willen anderer Menschen kontrollieren zu können, entflieht sie der Anstalt und findet sich auf den Straßen New Orleans wieder. Dort begegnet sie der Stripperin Bonnie, die Mona Lisas Gabe erkennt und sie bei sich aufnimmt. Während Bonnie die Kräfte der scheuen Frau für gemeinsame Raubzüge ausnutzt, entwickelt sich zwischen Mona Lisa und Bonnies zehnjährigem Sohn Charlie eine zarte Freundschaft. Doch die Diebstähle bleiben nicht unbemerkt und schon bald gerät Mona Lisa ins Visier der örtlichen Polizei.

Mona Lisa (Jun Jong Seo) irrt durch New Orleans © Institution of Production, LLC

In knalligem Neon-Look und mit einem coolen Soundtrack überrascht Ana Lily Amirpour erneut mit einer außergewöhnlichen Genreperle über eine fantastische Heldin, die nach einem Platz in dieser Welt sucht. In der Hauptrolle begeistert das südkoreanische Nachwuchstalent Jun Jong Seo an der Seite von Golden-Globe-Preisträgerin Kate Hudson und Comedy-Star Craig Robinson.

Kate Hudson spielt Stripperin Bonnie © Institution of Production, LLC

Director’s statement

Die Fantasy-Filme, die ich gern als Kind geschaut habe, haben den Außenseitern Macht verliehen. Darin fand ich Helden, die mir das Gefühl gaben, gesehen zu werden, und die mich in meinem Streben nach persönlicher Freiheit bestärkt haben. Ich liebe es, Helden zu erschaffen, besonders mit einem fantastischen Element. Wie das ikonische Gemälde selbst, ist auch Mona Lisa undefinierbar. Sie ist ein Mysterium, das viele Formen annehmen kann; sie kann kindlich sein, monströs, feminin, maskulin, gefährlich, aber auch verletzlich. Das Schöne am Kino und am Genre ist, dass alles möglich ist, und Magie real wird. Es gibt dir die Möglichkeit, dir die Art von Superkraft auszumalen, die du gerne hättest. Niemand kann Mona Lisa physisch etwas anhaben. Sie hat die komplette Kontrolle. Dadurch besitzt sie die Freiheit, alles zu sein, was sie will. Sie kann sich jederzeit ihrer Faszination hingeben und diese grenzenlos erkunden, wie ein hungriges Neugeborenes, das die Welt verschlingt. Ich wollte ein abenteuerliches Märchen mit einer Superheldin schaffen, mit der ich mich identifizieren kann. Mona Lisa handelt nach keinem festgelegten Plan, sie ist nicht hier, um die Welt zu retten … sie versucht nur herauszufinden, wie sie in der Welt leben kann. Mona Lisa ist in jeder Hinsicht eine Fremde, sie kommt aus einem anderen Land und findet sich allein in einem Umfeld wieder, das sie nicht versteht und kontrollieren kann. In einer Gesellschaft, die darauf fixiert ist, in Schubladen zu denken, lässt sich Mona Lisa in keine einordnen. In meinen Filmen ist der größte Feind das System, das uns zu einem bestimmten Verhalten zwingt und letztlich beeinflusst, wie wir andere Menschen sehen und wo wir uns zugehörig fühlen. Außenseiter zu sein, ist Segen und Fluch zugleich. In der Einsamkeit kann man Kraft und Unabhängigkeit entwickeln. Gleichzeitig kann man sich aber auch allein und entfernt von den Menschen fühlen. Letztendlich sehnen wir uns alle nach Freundschaft in dieser großen, bösen Welt – so auch Mona Lisa. Sie ist eine ewige Außenseiterin auf einer Odyssee, auf der Suche nach menschlicher Verbundenheit, während sie im bizarren und schwülen Chaos von New Orleans einer seltsamen Person nach der anderen begegnet. Ana Lily Amirpour

Mona Lisa begegnet unter anderem Fuzz (Ed Skrein) © Institution of Production, LLC

Zur Filmwebsite: Weltkino Filmverleih | Mona Lisa and the Blood Moon

MONA LISA AND THE BLOOD MOON, der dritte Film der Regisseurin, wurde 2019 in New Orleans gedreht und zwei Jahre später in den Wettbewerb der 78. Filmfestspiele von Venedig eingeladen.

Officer Harold (Craig Robinson) kommt den Dieben auf die Spur © Institution of Production, LLC

Produktion: USA, 2021, Laufzeit: 106 Minuten, Darsteller: Jun Jong Seo, Kate Hudson, Craig Robinson, Ed Skrein, FSK: Freigabe ab 16, Verleih: Weltkino Filmverleih GmbH, Kinostart: 6. Oktober 2022

Siehe auch: ELECTRIC GIRL – kulturexpress.info