Kinostart ab 26. August 2021: Im amerikanischen Süden ist der Rassismus gegen die schwarze Bevölkerung seit jeher tief verwurzelt. Anfang der 1960er Jahre erlebt der junge College-Student Bob (Lucas Till) die Ungleichbehandlung zwischen schwarzen und weißen Amerikanern in einem Klima des Hasses. Inspiriert von den Worten und Taten von Martin Luther King und Rosa Parks, schließt er sich der schwarzen Bürgerrechtsbewegung an. Dies bringt nicht nur die direkte Konfrontation mit einem Teil seiner Familie, sondern auch mit seiner Freundin Carol-Anne (Lucy Hale) und ehemaligen Kommilitonen mit sich. Als die Bürgerrechtsbewegung zunehmend auf gewaltsame Gegenwehr stößt, erkennt Bob, dass er eine gravierende Entscheidung treffen und sich für die Sache der schwarzen Bevölkerung einsetzen und folglich politisch engagieren muss.
Trotz autobiographischer Inhalte wirken die Personen im Film wie Figuren, was allein durch den Kontrast zwischen schwarzer und weißer Hautfarbe projiziert wird. Durch das alte Klischee entsteht ein Moment bitterböser Satire, welche die Handlung von Anfang bis Ende bestimmt. Gäbe es nicht den organisierten Widerstand gegen Rassendiskriminierung. Daraus folgt jedoch ein Mangel an Tiefgründigkeit besonders bei den familiären Beziehungen, da diese vollständig für die Sache geopfert werden. Großvater und Enkel Zellner sind verfeindet bis hin zu gewalttätiger Willkür. In seiner Machart haftet dem Film etwas schablonenartiges an, was einerseits dem Zeitbild der 1960er Jahre geschuldet ist, aber auch durch moralistische Infiltration entsteht.
Die bestehende Ungleichbehandlung, Machtmissbrauch und Polizeigewalt gegen Schwarze und die dagegen protestierende Black Lives Matter-Bewegung in den USA spiegeln sich in den gar nicht zu fernen historischen Ereignissen, von denen der Spielfilm in mitreißender Weise erzählt. Bei den 74. Filmfestspielen in Cannes erhielt Barry Alexander Brown 2021 zwei Preise für sein Lebenswerk, wobei Brown wie auch sein ausführender Produzent Spike Lee für den Film gefeiert wurden. Der Einsatz für soziale Gerechtigkeit, Diversität und Inklusion artikuliert sich in ihrem gemeinsamen Schaffen. Als Bob Zellners Großvater ist Brian Dennehy in einer seiner letzten Rollen mit SON OF THE SOUTH zu sehen.
In seiner Dankesrede widmete Barry Alexander Brown seine Auszeichnungen den Freedom Riders und der modernen Bürgerrechtsbewegung. Der Einsatz der Freedom Riders jährte sich dieses Jahr zum 60. Mal. Darüber hinaus wird Barry Alexander Brown eine interaktive Videoinstallation zum Freedom Riders National Monument beisteuern, welches 2017 von Barack Obama initiiert wurde. Diese Installation wird anschließend dauerhaft im Freedom Rides Museum in Montgomery, Alabama, zu sehen sein. Das Museum wurde an der Stelle errichtet, wo die im Film gezeigten brutalen Übergriffe gegen die Freedom Riders an der Greyhound Busstation im Mai 1961 stattfanden.
Besetzung:
Lucas Till (Bob Zellner) |
Cast:
Regie, Drehbuch u. Schnitt: Barry Alexander Brown |
Nach dem Buch
„The Wrong Side of Murder Creek” von Bob Zellner und Constance Curry
Originaltitel SON OF THE SOUTH
Laufzeit 105 Minuten
Land/Jahr USA 2021
FSK ab 12 Jahren
Kinostart 26. August 2021
Verleih: Busch Media Group
Filmwebsite: SON OF THE SOUTH